Montag, 15. September 2008
Montag, 15. September 2008
Geprägt von österreichisch, niederländischen und deutschen Lebenshintergründen erlebte ich in Österreich die Nachkriegsarmut, später in den Niederlanden eine aufbegehrende Jugend, die der staatlichen und kulturellen Autorität ironisch pointiert widersprach und in der alten Bundesrepublik Deutschland eine Wohlstandsentwicklung, in der ich als freier Filmemacher, Regisseur und Auftragsproduzent für öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten kulturelle, ökologische und zeitkritische Fernsehbeiträge realisierte.
Vita
1938 in Amsterdam geboren, verbrachte ich meine Kindheit im obersteirischen Ort Fohnsdorf, es folgte eine Drogistenlehre in Leoben (STMK), ein Orientierungsjahr in Hamburg, 1958 erfüllte ich meine Wehrpflicht in den Niederlanden, der 1959 eine Amerikareise folgte.
1960-1965 Studium der Fotografie+visuelle Formgebung an der Academie für bildende Kunst, Breda, NL.
Filmographie
1966 bis 1967 freie Regieassistenz und Cutter in Köln (Dumont-Time Life und CINE-TV).
1968 bis 1972 freier Autor und Regisseur bei Radio Bremen.
Eine Auswahl: Protest in der Kunst (Hamm/Gerhardt/van der Meulen) (3x45'); Theater in den Niederlanden, (45'); Was wir unseren Kindern schuldig bleiben (60') (Roselett/van der Meulen); Blick hinter die niederlän-dische Fernsehkulisse (35'); Kinder und ihre Sexualität (45') (Dahl / van der Meulen); Lebensläufe - Eine Gräfin (45'); Inselkinder (35').
1973 bis 1997 freier Filmemacher für WDR und andere Fernsehanstalten. Eine Auswahl: Müllkippe Nordsee (Kaiser/van der Meulen) (45'); Hans-Dieter Hüsch – Ich sing für die Verrückten (Broder/van der Meulen) (60'); Amsterdam – Goldene Zeit der Kaufleute (45'); Joseph Wulf – Ein Schriftsteller in Deutschland (Broder/van der Meulen) (90'); Ein Museum hat immer Staub – Het Stedelijk in Amsterdam (35'); Das Alzheimer Syndrom (30); Eine Zukunft für Ideen – Amsterdam, Europäische Kulturhauptstadt 1987 (60'); Bilderbuch Deutschland, Schwalm-Nette (45')und eine Anzahl ökologischer Filmdokumentationen.
Umweltfilme
Eine Auswahl
Mülldeponie Mechernich
Neue ökologische Erkenntnisse und nicht mehr zu bewältigende Müllmengen verlangen eine offene Auseinandersetzung zwischen Abfallwirtschaft und Gesellschaft – die Umwelt bleibt auf der Strecke. Ein Blick über die eigene Mülltonne hinaus. (30'/1985)
Mülltourismus auf den Rhein
Illegale Abfalltransporte auf den Rhein und falsche Angaben in den Ausfuhrdokumenten schüren in den Niederlanden die Ängste „zur Lagerhalde deutschen Industrieabfalls zu werden“. (8' AKS-Beitrag /1986)
Immer mehr Müll und wie ein Beamter damit fertig werden soll
In Nordrhein-Westfalen fällt die Hälfte des bundesrepublikanischen Gewerbe- und Industrieabfalls an. Die Hälfte davon alleine im Regierungsbezirk Düsseldorf, in einer der dicht bestedelsten Industrieregionen der Welt. Regierungsbaudirektor Seidel, für die Kontrolle, Genehmigung sowie Entsorgung im Abfallderzernat zuständig, steht mit dem Rücken an der Wand. (30'/1988)
Sondermüll – 10 nach 12
Ein mittelständischer Unternehmer will nicht geschluckt werden und sucht Anschluss an die großindustrielle Abfallentsorgung. „Wo die Analyse ausbleibt, leidet auch die Kontrolle“, findet Götz Reimann, der auf dem alten Raffineriegelände des Familienunternehmens eine Sondermüllverbrennungsanlage bauen will. (30'/1988)
Abfallbinnenmarkt – Immer mehr Sondermüll, und wie die Branche damit fertig werden soll
Der Bau von Verbrennungsanlagen und Deponien stösst auf Widerspruch. Gebrauchte Industrielösemittel werden als wiederverwertbares Wirtschaftsgut (Brennstoff) ins Ausland verkauft und bewahrt Nordrhein-Westfalen vor dem Kollaps. (45'/1989)
Abfallverbrennung in NRW
Industrie und Bevölkerung produzieren eine nicht mehr zu bewältigende Müllmenge, für die es keine Deponien mehr gibt. Umweltminister Matthiesen und Abfallentsorger setzen auf eine umstrittenen Müllverbrennung. Das Abfallkarussell dreht sich im Vorfeld des Kölner Müllskandals im WDR-Abend-magazin der „Aktuellen Stunde“: 1. Einführung ins Thema, 2. Das Rahmenkonzept desUmweltministers, 3. Zuviel geplante Sondermüllverbrennungsanlagen?, 4. Dioxine – Die Angst vor Umweltgiften und warum sie hingenommen werden muss, 5. Die Abfallbewältigung erfordert eine neue Qualität der Auseinandersetzung, 6. Einige Alternativen zur Abfallbewältigung. (6x 6'/1990)
Ein Kommissar sieht grün
Immer mehr Umweltkonflikte verlangen mehr Polizisten – die Alltagsarbeit des Kriminalhauptkommissars Linden. (30'/1990)
Die Umweltschere – Im Labyrinth der Kompromisse
Die Kluft zwischen Umweltdenken und Umwelthandeln wird immer größer – sie zwischen Ökonomie und Ökologie zu schließen wird immer schwieriger. Wirtschaftliche Zwänge, Missverständnisse und fehlende Einsichten blockieren Auswege für ein gemeinnütziges Handeln. (30'/1991)
Unselige Giftgasopfer – iranische Kriegsverletzte in NRW
Lebensgefährliche innere Verbrennungen und Verätzungen haben sie schon überlebt. Jetzt kommen iranische Giftgasopfer mit der Hoffnung nach Deutschland um für ihre Rückenmark-schäden und andere Krebsarten Heilung zu finden. Ehemalige Mitarbeiter des Recklinghauser St. Elisabeth-Krankenhauses geben Auskunft über ihren ungewöhn-lichen Pflegeeinsatz und anderem auch Toxikologe Prof. Aubin Heyndrickx, Gent), der für die UNO Analysen über die irakischen Giftgaseinsätze erstellte. (30'/1991)
Asylbewerber – Beobachtungen am Niederrhein
Im ursprünglichen Festsaal des Ortes sind Obdachlose und Asylbewerber untergebracht. Auf der Erntemaschine arbeiten Schwarzafrikaner, mit der die Zwiebelernte eingefahren wird und die Sozialarbeiter von Elmpt treiben die Miete im Container ein, der außerhalb der Ortschaft aufgestellt wurde. Darin befinden sich 24 Betten, Schlafstatt für Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien und den verfeindeten Bürgerkriegsgebieten Afrikas. Der Weltkonflikt in einem Asylantencontainer am Niederrhein, vor dem schon mal ein halber Schweinekopf als Unwillkommensgruß geworfen wird. (45'/1992)
Mit brachialer Gewalt – Im Labyrinth gesellschaftlicher Beziehungslosigkeit
Der Gang durch den Alltag gibt den Blick auf eine Gesellschaft frei, in der u. a. Kinder mißbraucht, alte Menschen abgeschoben, Frauen vergewaltigt und zu Viele an Umweltbelastungen erkranken. Immer mehr Familien geraten in ihrem Wohnumfeld durch Gewalteinflüsse in soziale Not. (45'/1993)
Neben der Realisierung von Fernsehdokumentationen u.a.: 1982 adhoc-Seminar für Mitarbeiter der lokalen Fernsehstation Atbara, Sudan; 1992 „Der stumme Tod“, Landesdrehbuchförderungen der freien Hansestadt Hamburg und Niedersachsen; 1993/1995 Medienkonzept für einen ökologisch definierten Informationstransfers gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
Fotographie
„Collection Stavenhof“: Liegendes Pferd (Schneereliefs) / Fietsenstalling (Räder im Ententeich) / Pinkes Reich (Porträt) 2003-2006.
Das andere Kölnbild: Warten auf den Papst 2005 / Stadtgänger 2006 / Còte du Cologne 2007 / Domplatte 2008 / Kölnischer Kunstverein / Möwenwinter / Regentag / Vermauerte Zeit, Multibild 2005-2009 / Kölnschnee 2007 / A single event (Skulpturen im Winter) 2008.
Fotostories: Im Sog der Vergänglichkeit 2005 / Donneckers Skulpturen 2006.
Fotozyklen: Kölnherbst 2004-2006 / Yucca abstrakt und grün 2007.
Shortlabel: Miezes Albtraum (scanART) 2004 / Reißwolf (abstracts) 2007 / Der Fluss 2007.
Digitaler Fotorealismus: Zeitcafe 2006 / Waldweg 2007 / Ristorante Santo Foodturismo 2008.
vita-filmografie-fotogafie – frans van der meulen *1938, amsterdam